interessiert hat. Auch heute noch übertrage ich z. B. Zehen an
die Hand, um deren Greiffähigkeit wiederherzustellen. Ich führe
die mich schließlich nach Paris geführt haben. Dort lernte ich den
berühmten plastischen Chirurgen S. Ohana kennen, in dessen Klinik
ich zwei Jahre arbeiten durfte. Und dort ist mir zum ersten Mal
kann.
Welche Patienten behandeln Sie und wie viele kommen aus
dem Ausland zu Ihnen?
In der Tschechischen Republik sind diese Operationen bereits alltäglich
geworden und es kommen immer mehr Patienten. Die Frauen
verheimlichen ihrer Umgebung solche Operationen auch nicht
mehr so wie früher. Bereits seit mehr als zehn Jahren operiere ich
sehr viele ausländische Patienten, bes. aus Deutschland, Österreich,
der Schweiz, Frankreich und England. Daher habe ich große Erfahrung
mit diesem Patientenkreis.
Die ärztliche Konsultation vor der OP ist für den Patienten
sehr wichtig. Wie verläuft sie bei Ihnen und wie führen Sie so
ein Gespräch mit einem ausländischen Patienten?
Sie haben Recht, diese Konsultationen sind außerordentlich wichtig,
damit der Patient das Operationsprinzip und den postoperativen
Verlauf richtig versteht. Durch detaillierte und präzise Erläuterungen
werden eventuelle Unstimmigkeiten nach der OP vermieden,
wo es zu Missverständnissen kommen kann, wenn der Patient
zuvor nicht ausreichend informiert wurde.
Bei Patienten aus dem Ausland sieht das in der Praxis so aus, dass
an erster Stelle Vertrauen in und gute Referenzen über meine Arbeit
stehen. In der Zeit des Internets ist die erste Kontaktaufnahme
einfach, auch durch die Verwendung von Fotodokumentation. Die
zweite Konsultation findet einen Tag vor der OP statt, während der
werden die Einzelheiten der vorgeschlagenen Operationsmethode
geklärt. Dadurch hat die Patientin genug Zeit, ernsthaft zu überlegen,
ob sie sich dem Eingriff unterziehen will oder nicht.
Vorurteile gibt es überall. Ich höre hin und wieder, dass Operationen
in Osteuropa nicht so sicher seien. Was würden Sie uns
zu diesem Thema sagen?
Ich denke, dass Vorurteile über Tschechien bereits Vergangenheit
sind. Das Niveau der tschechischen Medizin ist auf vielen Gebieten
hervorragend, davon kann sich tagtäglich eine Vielzahl ausländischer
Patienten überzeugen.
Wie sieht es mit dem technischen Know-how der Ärzte in Osteuropa
im Vergleich zu westeuropäischen Ärzten aus?
Die technische Ausstattung der meisten staatlichen Krankenhäuser
befindet sich auf einem vergleichbaren Niveau. Bei Privatkliniken
ist sie in manchen Fällen sogar besser – nach den Erfahrungen, die
ich in Paris gemacht habe, weiß ich, wovon ich spreche. Und dann
dürfen Sie eins nicht vergessen – in der Chirurgie brauchen Sie
außerdem noch geschickte Hände …
Welche Operationen bzw. Behandlungen werden in Ihrer Klinik
durchgeführt?
Ich führe Operationen im besamten Umfang des Fachgebietes
durch. Wenn ich die Operationen nennen soll, die mir die größte
Freude bereiten, dann sind das Facelifting, Brustmodellierung und
wirksame Liposuktion.
Viele Menschen, besonders Frauen, sind in ein Schönheitsideal
vernarrt und lassen oft billige und unprofessionelle operative
Eingriffe durchführen, ohne an die Konsequenzen zu denken.
Was würden Sie diesen Frauen raten und was würden Sie sich
als plastischer Chirurg in diesem Fall wünschen?
Das ist heutzutage in der Ära des Internets relativ schwierig, jeder
kann seine Meinung veröffentlichen, die aber nicht unbedingt
nachprüfbar ist. Daher würde ich empfehlen, bei der Auswahl des
Arztes in erster Linie auf die Länge der praktischen Erfahrung, den
beruflichen Werdegang, Referenzen und vorzuweisende Ergebnisse
zu achten.
Was ich mir wünsche? Viele zufriedene Patientinnen, die das Gefühl
haben, dass ich ihnen geholfen habe, ihr Leben zu verändern
und angenehmer zu machen …
Wir danken für das Gespräch.
Das Interview führte die Zeitschrift SAN