Die seit Neuestem beliebteste OP zwischen den Jugendlichen Koreas ist ein Knochensplitter-Eingriff im Gesicht. Meistens junge Frauen, die ein kleines herzförmiges Gesicht haben wollen, lassen sich eine doppelte Wangen-OP durchführen. Die Risiken dabei sind u.a. Nervenschaden und Paralyse von Gesichtsmuskeln. Südkoreas Besessenheit mit plastischer Chirurgie verschärft sich jetzt von Augen- und Nasenkorrekturen zu radikalen Eingriffen, die monatelange Erholung benötigen.
Eine Reihe von Promis hat in Fernsehsendungen gemeint, dass diese OP ihr Leben verändert hätte. Zudem werden dafür Werbungen überall auf Straßenplakaten bis zu U-Bahn-Stationen, Zeitschriften und Internetseiten veröffentlicht. Dabei hat diese OP, entgegen der Werbebotschaften, eigentlich gar keine richtig kosmetische Seite. Sie ist ursprünglich für Menschen gedacht, die wegen einer genetischen Asymmetrie nicht richtig kauen können. Deshalb werden dann der obere und untere Kiefer so geformt, dass sie in einer Linie stehen.
Ein Ergebnis der doppelten Wangen-OP ist ein schmaleres Gesicht. Dieser Nebeneffekt wird jetzt von den Schönheits-Kliniken Südkoreas ausgenutzt. Ein kleines, V-förmiges Kinn ist ein Zeichen von Schönheit in den meisten Regionen Ostasiens, so wie eine schmale Nase und große Augen. „Diese Operation verändert ein Gesicht viel mehr als z.B. Botox oder eine Nasenkorrektur, weil die ganze Knochenstruktur des Gesichts verändert wird“, meinte Choi Jin-Young, Professor für Zahnmedizin an der Nationalen Universität Seoul.