Der Bereich der plastischen Chirurgie hat kürzlich einen schweren Verlust durch den Tod des Nobelpreisträgers Dr. Joseph Murray erlitten. Obwohl er ein außergewöhnlicher Chirurg war, ist Dr. Murray’s größte Hinterlassenschaft die erste Nierentransplantation am lebenden Patienten im Jahre 1954 – ein bemerkenswerter chirurgischen Meilenstein.
Überraschenderweise waren die lange Zeit mit den „schönen Gesichtern“ assoziierten plastischen Chirurgen die ersten, die an Transplantationstechniken interessiert waren und an deren Fortschritt maßgeblich gearbeitet haben. Schon im Jahre 800 v.Chr., als der indische Chirurg Sushruta Samhita die erste Hauttransplantation in Angriff genommen hatte, waren es die plastischen Chirurgen, die sich mit dem Gedanken von Haut- oder Organtransplantation auseinandergesetzt haben.
Die Transplantationsoperationen aus unseren Tagen scheinen mehr mit der plastischen Chirurgie verknüpft zu sein als mit allen anderen Arten der Chirurgie z.B. Gesichtstransplantationen, die erst im Jahre 2005 zum ersten Mal erfolgreich durchgeführt wurden. Inzwischen wurden fast 20 Gesichtstransplantationen weltweit durchgeführt und es gibt beständige Forschung und Fortschritt in diesem Bereich. Die Lehre daraus ist, dass plastische Chirurgie nicht nur oberflächlich ist. Mit der Zeit werden die Innovationen aus der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie wahrhaft lebensverändernde Auswirkungen haben.
Quelle: Huffington Post vom Januar 2013