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Eintrag vom 23.04.2015

Schönheitsideale in den Kulturen - Dünn oder kurvig

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) schätzt die Zahl de rSchönheitsoperationen in Deutschland inzwischen bei jährlich wesentlich mehr als 400.000 liegt. Am beliebtesten ist dabei die Liposuktion (= Fettabsaugung)
Doch nicht überall auf der Welt wollen die Menschen dünn sein. In manchen Kulturen und Ländern gilt es vielmehr als schön, kurvig bis mollig zu sein. Und vielleicht kommt dieser Trend auch langsam in den wohlstandsverwöhnten westlichen Staaten an – man betrachte nur die Zunahme von Brustvergrößerungen und Povergrößerungen, die derzeit zu beobachten ist. Wie dem auch sei, im Allgemeinen schielt man hierzulande immer noch neidisch auf lange Dünne.
Der Grund für die kulturellen Unterschiede liegt darin, dass eines immer über alle Völker und Kulturen hinweg gleich zu sein scheint: Menschen wollen sich von der Masse abheben. Das zumindest kann man als gemeingültiges Ideal ausmachen: schön ist, was den Einzelnen aus all dem anderen herausstechen lässt – und zwar positiv. Merkmale sind gefragt, die auf Wohlstand, Status, Einfluss und Ansehen schließen lassen. 

Und genau so erklärt es sich, dass man in weniger wohlhabenden Ländern aus üppige Rundungen steht und warum man hierzulande mit Diäten, BodyTite und anderen Verfahren das überschüssige Fett loszuwerden trachtet. In den Ländern, in denen es einen Luxus darstellt, mehr zu essen als man braucht, demonstriert man seinen Wohlstand eben durch einen größeren Bauch- und Hüftumfang, Hierzulande hingegen wird Übergewicht vielfach jedoch als Unterschichtenphänomen betrachtet und die Demonstration von Wohlstand und auch von Charaktermerkmalen, die in unserer Kultur als erstrebenswert gelten, wie Disziplin und Mäßigung, läuft über die Zurschaustellung von Schlankheit. Entsprechende Statussymbole können dann Ernährungsberater, die Mitgliedschaft im Fitnessstudio und – so ist es zumindest in einigen Ländern – der Schönheitschirurg: man kann ihn sich leisten.
Quelle: sueddeutsche.de

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