Der Kulturwissenschaftler Thomas Macho hat sich mit der Zeitung "Die Zeit" über Schönheitsideale unterhalten. Die Fragen liegen auf der Hand: "Was ist Schönheit?" - "Welchen Einfluss haben Schönheitsideale?" - Und ähnliche Fragen leiten das Gespräch. Zunächst erklärt Thomas Macho, dass dem Schönheitsempfinden zwei konkurrierende Ideale zu Grunde liegen. Zum einen gibt es da die Schönheit "die auf Regel, Ähnlichkeit und Gleichheit abzielt" und zum anderen die, "die Individualität und Einzigartigkeit favorisiert". Die erste Form finden wir in den Künsten aber auch in den Phänomenen des öffentlichen Lebens. Es geht um das Gestalten, das gezielt ein Schönheitsempfinden auslöst. Das Zweitere zeichnet sich gerade durch das Imperfekte einer Person aus. Als Beispiel nennt Thomas Macho das Supermodel Cindy Crawford die ihren Leberfleck so trug wie "das Tüpfelchen auf dem i ihrer Schönheit". Doch darüber wie diese Ideale im Einzelnen entstehen und geprägt werden kann uns auch der Experte nicht wirklich erhellen. Sicher ist nur, dass sie schon seit den Urzeiten menschlicher Gesellschaft eine wichtige Rolle im Zusammenleben spielen. Die Schönheitschirurgie allerdings sei deutlich ein Phänomen der Moderne.