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Eintrag vom 16.02.2015

Vulva 3.0 - eine Feier der Vielfalt des weiblichen Geschlechts

Schönheits-Operationen im Intimbereich boomen. In den letzten zwei Jahren allein ist ein Anstieg um ganze 400 % zu beobachten gewesen. Es handelt sich dabei in der Mehrzahl der OPs um sogenannte Schamlippenkorrekturen.  
Die Dokumentarfilmerinnen Ulrike Zimmermann und Claudia Richarz haben sich dieses Themas angenommen. Herausgekommen ist eine vielschichtige Dokumentation über medial vermittelte Wahrnehmung und operative sowie digitale Manipulation des weiblichen Geschlechts, die eine verzerrte und reduzierte Wahrnehmung desselben nach sich ziehe. Diese äußere sich unter anderem auch darin, dass die Vulva, also die äußerlich sichtbaren Anteile der Geschlechtsorgane, im breiten gesellschaftlichen Diskurs kaum vorkomme, sondern nur von der "Vagina" die Rede sei, was die Funktion der Geschlechtsorgane der Frau auf ein Loch und somit ihre Gebärfähigkeit reduziere. Die sexuelle Lust habe in einem solchen Bild kaum Platz. 

Einen besonders drastischen Ausdruck findet diese Betrachtung in der Genitalverstümmelung an Mädchen, bei der diese ganz oder teilweise ihrer äußeren Geschlechtsmerkmale, ihrer Vulva beraubt werden. Die Regisseurinnen würden nun keineswegs soweit gehen, Schönheitsoperationen mit diesen brutalen Praktiken gleichzusetzen, mahnen jedoch auch hier zu einer differenzierten Betrachtungsweise. Denn allzu oft steht hinter dem Wunsch, die Schamlippen zu verkleinern, die Ansicht, man sei nicht "normal", nicht "schön genug". Die Selbstwahrnehmung der Vulva ist jedoch größtenteils durch getunte, digital bearbeitete Bilder in den Medien beeinträchtigt und es fehlen vielfach den Frauen normale Vorbilder oder Vergleiche. Ja, die Regisseurinnen fanden bei ihren Recherchen sogar heraus, dass viele Frauen nicht einmal wissen, wie ihr Geschlecht eigentlich aussieht. 

Eben hier möchte der Film Aufklärung schaffen. Dabei verteufelt er Schönheits-Operationen nicht, sondern betont u.a. das Selbstbestimmungsrecht der Frauen: "jede Frau kann mit ihrem Körper machen, was sie will", so Zimmermann. Dennoch wollen die beiden Filmemacherinnen Ideale hinterfragen, über mediale Manipulation aufklären und so unser Selbstbild hier und da geraderücken - und vor allem Mut zur Vielfalt, und Lust an der Vielfalt wecken. 

Quelle: Brigitte.de
Bildquelle: © donkey IA - Fotolia.com

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